Teufel Aureol Groove : Getestet

OK, und da wir gerade bei Teufel waren – hier mein längst überfälliger Testbericht des Teufel Aureol Groove.

Der Aureol Groove ist der erste In-Ear Kopfhörer von Teufel. Er begeistert seit einiger Zeit Fachpresse und Kunden durch seine qualitativ hochwertige Verarbeitung und den hervorragenden, bassstarken Sound. Teufel hat mir vor ein paar Wochen ein Testexemplar zukommen lassen, um mich selbst von der Qualität dieses Kopfhörers überzeugen zu können. Dafür (und für den netten Kontakt) bedanke ich mich an dieser Stelle noch einmal.

Aussehen

Doch kommen wir nun zum Aureol Groove. Der Kopfhörer ist als In-Ear Kopfhörer ausgelegt – er wird also in den Gehörgang eingeführt und schirmt durch seine Bauweise und die dicht schließenden Silikonaufsätze Geräusche von außen wirksam ab. Geliefert wird der Aureol Groove in einer stabilen Pappschachtel mit Teufel Aufdruck. Im Inneren findet man ein Kunststoff-Inlay in dem der Kopfhörer sowie das Transportcase liegen. Das Plastik wirkt etwas billig – aber OK, ist ja nur die Verpackung. So lange das eigentliche Produkt überzeugen kann, ist diese ja auch eher unwichtig. Aber hochwertigen Produkten wie dem Aureol Groove stünden eine etwas hochwertigere Verpackung  gut zu Gesicht. Neben dem Kopfhörer und dem Transportcase findet man noch zwei Paar unterschiedlich große Silikonaufsätze (Größe „S“ & „L“) in der Verpackung – das dritte Paar (Größe „M“) sitzt bereits auf den Kopfhörern. Die mitgelieferte Bedienungsanleitung besteht aus einem zusammengefalteten Blatt und liefert die nötigsten Infos zur Handhabung, Reinigung und zum Austausch der Hörmuscheln. Mehr braucht man für einen Kopfhörer auch nicht.

Verarbeitung

Was soll man sagen? Die Verarbeitung des Aureol Groove ist hervorragend. Keine Grate oder Spuren vom Spritzgussverfahren oder sonstige Makel. Der Body des Aureol Groove besteht aus einem nicht näher spezifizierten Metall mit weißen Kunststoff-Kappen, auf denen Das Teufel „T“ und die Markierung für links und rechts in roter Schrift aufgedruckt sind. Eine Markierung für die blinde Zuordnung der Seite findet man leider nicht. Des Weiteren fehlt mir persönlich ein vernünftiger Kabel-Knickschutz. Warum sehen wir später.

Die unterschiedlich großen Silikonaufsätze bestehen wie der Name schon sagt aus Silikon 😉 Das Material ist durchsichtig weiß, recht weich und schmiegt sich, hat man einmal die richtige Größe gefunden, dem Gehörgang sehr gut an. Durch die Möglichkeit zwischen drei unterschiedlichen Größen wählen zu können, sollte eigentlich jeder den passenden Aufsatz für seine Ohren finden. Die Aufsätze werden einfach auf den metallenen Zapfen des Aureol Groove gesteckt und durch eine Nut in Position gehalten.

Das weiße Kabel ist leider nur normaler Standard und ein häufiger Kritikpunkt des ansonsten gut bis sehr gut getesteten Kopfhörers.  Auch ich hätte mir hier etwas hochwertigeres gewünscht. Der 3,5mm Klinkenstecker am Ende des 1,05m langen (kurzen?) Kabels ist gerade ausgeführt und vergoldet. Wie gesagt – nichts besonderes…

Das Transportcase besteht aus Cordura-Gewebe mit einer „harten“ Innenschicht, so dass der Kopfhörer auch beim Transport in der Tasche oder im Rucksack nicht beschädigt wird. Im Inneren findet man auf jeder Seite ein Netzgewebe, hinter welchem man z.B. die überzähligen Silikonaufsätze verstauen kann. Geöffnet und geschlossen wird das Case über einen umlaufenden Reißverschluss. Die Vorderseite des Case ziert ein gummiertes Teufel Logo.

Tragekomfort

Ob mir Kopfhörer gut passen, entscheidet sich bei mir binnen der ersten 5 Sekunden. Passen die Aufsätze, kommen Außengeräusche durch oder habe ich Druck auf dem Trommelfell? Ein kann ich sagen – die Aureol Groove haben mir auf Anhieb gepasst. Kein Drücken, kein Ziehen – einfach passend.

Die unvermeidlichen Geräusche, die bei In-Ear Kopfhörern durch die Reibung des Kabels an Kleidung etc. entstehen, hielten sich in erträglichen Grenzen. Durch die symmetrische Bauform der Aureol Groove besteht auch die Möglichkeit das Kabel über und hinter dem Ohr herum zu führen. Dann steht das Teufel „T“ zwar auf dem Kopf, aber man ist von Kabelgeräuschen fast vollständig befreit. Je nach Kopf- und Ohrengröße kann es dann aber ein wenig knapp mit dem Kabel werden…

Apropos Größe – durch die recht geringe Größe und die „murmelartige“ Form der Aureol Groove ist es recht tricky die Teile wieder aus den Ohren raus zu bekommen. Direktes Anfassen ging bei mir nicht, dafür saßen sie zu tief im Gehörgang und ewiges Ziehen an dem, wie gesagt nicht gerade hochwertig wirkenden, Kabel wollte ich auch vermeiden. Letzteres scheint aber die einzige Möglichkeit zu sein, die Dinger wieder aus meinen Ohren zu bekommen. Hier hätte ich mir einen ordentlichen Kabel-Knickschutz gewünscht, an dem man die Kopfhörer auch wieder aus den Ohren raus ziehen kann. Mag aber auch an meinen Ohren liegen 😀

Klang

Aber über das Absetzen der Aureol Groove denkt man sowieso erst mal sehr spät nach. Der Sound, der aus den kleinen Dinger raus kommt, ist echt amtlich. Der erste Song, der über die Membranen schallte war „Sweat“ von Snoop Dogg vs. David Guetta. Schöner Tiefbass mit ordentlichem Kick. Nicht total überbetont und dröhnend, sondern einfach voluminös, rund und kraftvoll. Das habe ich bei allen meinen anderen Kopfhörern bis jetzt immer vermisst. Der Rest der Soundkulisse ist ebenfalls sehr gut abgestimmt – man bekommt selbst bei maximaler Lautstärke (und die ist wirklich beeindruckend) nie das Gefühl dass die Kopfhörer an Ihre Grenzen stoßen und anfangen würden zu übersteuern. Trotz der sehr ordentlichen Maximallautstärke und dem mehr als ordentlichen Bass gelingt es den Aureol Groove aber auch die die Mittleren und hohen Frequenzen kristallklar rüber zu bringen. Kein Zischen oder dumpfes Gewummere – alles sehr fein aufgelöst und detailreich. Ich bin gespannt wie sich die Aureol Groove klangtechnisch entwickeln, wenn die Membranen erst einmal eingespielt sind. Viel besser als jetzt kann es eigentlich nicht mehr werden. Ich bin wirklich begeistert!

Fazit

Trotz des relativ hohen Preises von knapp 70 Euro zzgl. Versand (aktuell im Teufel Stereo-Sale für 59,99 Euro – versandkostenfrei zu bekommen)  und der ein oder anderen Unzulänglichkeit (Kabel, fehlender Knickschutz, keine fühlbare R/L Markierung) bieten die Aureol Groove von Teufel ein erstklassiges Klangerlebnis, welches selbst bei 2-3 Mal so teueren Kopfhörern schwer zu finden ist. Der satte Bass und die sehr gut abgestimmten Mitten & Höhen sorgen für ein echtes „Ohr-Spektakel“. Dazu kommt die hervorragende, Teufel-typische Verarbeitung und Haptik. Hier hat Teufel kein weiteres Plastik-Spielzeug erschaffen, sondern ein Sound-Werkzeug aus Metall, welches am Ende durch sein erstklassiges Preis-Leistungs-Verhältnis fast die volle Punktzahl abräumen kann.

Da die Stärken des Aureol Groove bei weitem überwiegen, vergibt der Lautsprecher-Junkie eine hervorragende 1- oder 4,5 von 5 möglichen Punkten.
Loben
  • sehr gute Verarbeitung
  • hochwertiges Material (Metall/Kunststoff)
  • sehr angenehme Haptik
  • erstklassiger Tragekomfort
  • voluminöser und kraftvoller Bass
  • detailreiche Mitten und Höhen ohne zu Zischen
  • raffiniertes Transportcase
Meckern
  • nicht so hochwertiges Kabel wie gehofft
  • fehlender Knickschutz (meine Meinung)
  • keine fühlbare Markierung für rechts und links
  • etwas „billige“ Verpackung
Fotogalerie

 

Technische Daten:
  • Impendanz: 16 Ohm +/- 15%
  • Frequenzbereich: 20-22.000 Hz
  • Durchmesser Treibereinheit: 10 mm
  • Membran: PET
  • Magnet: Neodym
  • Anschluss: 3,5 mm Stereo-Miniklinke
  • Rated input Power: 1 mW
  • Max Input Power: 3 mW
  • Empfindlichkeit: 104 +/-4 dB bei 1KHz
  • Gewicht (ohne Verpackung): 13 g
  • Kabellänge: 105 cm
  • Temperaturbereich (Betrieb): -10°C – 60°C
  • Temperaturbereich (Aufbewahrung): -20°C – 70°C
  • Mitgeliefertes Zubehör: Aufsätze (small, medium, large), Transport-Case

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